Lange Zeit gehörte es zu ihrem Alltag die eigene Lebensgeschichte geheim zu halten, aus Scham, aus Angst. Denn Abhängigkeit und Sucht sind auch heute noch gesellschaftliche Tabus. Bei der Wilden Bühne ist das anders. Hier finden Menschen mit Suchthintergrund einen Safe Space, in dem sie ihre Erfahrungen offen und ehrlich zeigen können – als Schauspieler*innen auf der Bühne. Mit dieser Form der Theaterarbeit ist die Wilde Bühne einmalig. Gemeinsam mit dem Ensemble ist es uns gelungen, genau das in einen emotional sehr berührenden Portraitfilm festzuhalten.

Letter Illustration
Die Wilde Bühne – ganzes Filmportrait

Projekt

Die Wilde Bühne ist mutig, denn sie versucht mit Tabus und Stigmatisierungen von Abhängigkeit und Sucht zu brechen. Sie ist authentisch, denn sie agiert über eigene, sehr persönliche Erlebnisse. Sie ist nahbar, denn sie kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher. Und sie ist kreativ, denn sie setzt Schauspiel zur Vermittlung ein. Jede dieser Eigenschaften im Filmportrait sichtbar und vor allem auch spürbar werden zu lassen, war unser Hauptanliegen. Deshalb haben wir uns unseren vertrauten Netzwerkpartner und Filmemacher Michael Rüger dazu geholt. Gemeinsam haben wir Theaterproben und Aufführungen der Wilden Bühne begleitet. Unser Filmportrait gibt Einblick in die offene Atmosphäre im Theatersaal, die auch außerhalb der Bühne zum Grübeln, Reflektieren und Reden ermutigt. Herzstück des Films sind aber die Interviews mit der Leitung und den Schauspieler*innen. Absolut ehrlich berichten sie davon, was diese Form der Theaterarbeit für sie bedeutet und wie sie ihnen in ihrem Genesungsprozess hilft. Klar, dass dabei ein emotional sehr berührender Film entstand.

Im Gespräch mit Michaela Uhlemann-Lantow (Geschäftsführung).

Leistung

Details zur Leistung

Zu Beginn des Produktionsprozesses waren wir uns darüber bewusst, dass es sich bei Abhängigkeit und Sucht um ein sehr wichtiges, aber auch sehr sensibles Thema handelt. Deshalb lag uns viel daran, insbesondere in den Gesprächen mit den suchterkrankten Schauspieler*innen einfühlsam und empathisch vorzugehen. Wir wollten ihnen vermitteln, dass die Tiefe und Intensität der Gespräche ganz bei ihnen liegt. Und dabei sind wir auf jede Menge Offenheit und Ehrlichkeit gestoßen. So konnten wir uns ein umfassendes Bild davon machen, was die Überzeugungen und Beweggründe der Wilden Bühne sind, die in ihrem Kern übrigens sehr nahe bei unseren Werten liegen. Wir sind überzeugt, dass durch die vertraute Zusammenarbeit ein Filmportrait entstanden ist, das nicht nur informiert, sondern vor allem berührt.

Im Gespräch mit Pablo Keller (Geschäftsführung).
Was können wir tun?
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